Ersten-Weltkrieg, 2-Ksiazki i info, XX wiek
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1. Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in
dem
und
geführt und forderte rund 17 Millionen Menschenleben.
Der
wurde zunächst zwischen den
dem
und
auf der einen Seite und den
Mächten,
und
sowie
auf der anderen Seite ausgetragen.
Wider Willen kamen
und
als Opfer hinzu, in welche die
ungeachtet deren
nach dem Konzept des
einmarschierten. Im Verlauf des
wurden die Mittelmächte durch das
und
verstärkt, während auf alliierter Seite unter anderem
und die
in den Krieg eintraten. Im Ersten Weltkrieg
entluden sich die machtpolitischen Gegensätze der europäischen
die zu einer
enormen Aufrüstung geführt hatten. Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten und
deren Kolonien, in denen insgesamt 1,35 Milliarden Menschen lebten, also etwa drei Viertel
der damaligen Erdbevölkerung, im Kriegszustand. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste
Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen
Historikern als die „
.
Der Krieg begann am 28. Juli 1914 mit der
Österreich-Ungarns an Serbien.
Am 30. Juli befahl Russland die
zur Unterstützung Serbiens.
Daraufhin erklärte das Deutsche Reich als Bündnispartner Österreich-Ungarns Russland am
1. August den Krieg. Am Abend des selben Tages überschritten russische Kavallerie-
Abteilungen die ostpreußische Grenze.
Vorausgegangen war das
am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-
ungarische
und seine Ehefrau
ermordet worden waren
und hinter dem die Mitglieder der
serbischen
„
vermutet wurden. In einem faktisch unannehmbaren Ultimatum vom 23. Juli 1914 verlangte
die österreichisch-ungarische Regierung Genugtuung von der serbischen Regierung, indem
sie u. a. forderte, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom
28. Juni einzuleiten und von der
Regierung delegierte Organe an den bezüglichen
Erhebungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung
ihrer Souveränität ab, obwohl sie die übrigen harten Forderungen des Ultimatums akzeptierte.
Die darauf folgende Kriegserklärung aktivierte eine Reihe von
was binnen
kurzem zum Weltkrieg führte.
Manche Nachbetrachter sehen die Kriegsbegeisterung, die anfangs in den intellektuellen
Schichten vieler Ländern vorherrschte, letztlich als Resultat der im
des frühen
20. Jahrhunderts weit verbreiteten Ansicht, der Krieg könne die aufkeimenden nationalen und
sozialen Konflikte sowie die gegensätzlichen Machtinteressen der verschiedenen
Herrscherhäuser und ihrer Reiche lösen. Der Verlauf des Ersten Weltkrieges dokumentiert
zudem die Unfähigkeit der europäischen Führungsschichten, militärische Neuerungen und
soziale Spannungen entsprechend zu erkennen oder zu akzeptieren (vergleiche auch
.
Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit massivem Materialeinsatz
und mit
(
geführt wurde. Die
Fronten bewegten sich, vor allem im Westen, dennoch kaum, zum Teil, weil der modernen
Technik die alten Militärstrategien gegenüber standen. Im endlosen
rieben sich
die Truppen gegenseitig auf. Insbesondere auf den Schlachtfeldern vor
und in
fielen auf beiden Seiten Hunderttausende von
ohne dass sich etwas an der
militärischen Lage änderte. Auch deswegen stellt sich der Erste Weltkrieg als ein Krieg dar,
der an Grauen alles bis dahin Bekannte übertraf.
Mittel- und Osteuropa
An der Schwelle des 20. Jahrhunderts gab es in
und
wesentlich weniger
Staaten als heute. Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und Russland teilten sich das
Gebiet im Wesentlichen untereinander auf.
Im Südosten Europas lag das ebenfalls Großmachtspolitik treibende Osmanische Reich.
Kleinere Staaten gab es nur auf dem
der in den Jahrzehnten zuvor wegen der
der dortigen Völker und dem Aneinandergrenzen der
expansiven europäischen Mächte mit dem Osmanischen Reich in dieser Region ein ständiger
Unruheherd gewesen war. Im Deutschen Reich, Russland und Österreich-Ungarn, die
sämtlich
regiert wurden und nur mehr oder weniger machtlose
hatten, gab es zahlreiche ethnische
die zumeist nach nationaler Unabhängigkeit
strebten.
Im 19. Jahrhundert waren unter anderem in
und
entsprechende nationalistische
Aufstände unterdrückt worden. Besonders im
Österreich-Ungarn „brodelte“ es
erheblich zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Zudem stand die österreichisch-
ungarische Monarchie im krassen Gegensatz zum russischen Zarenreich, das sich als Sprecher
der
unter „
Herrschaft“ sah und als Schutzmacht des
(unabhängigen)
auftrat. Das Verhältnis Österreich-Ungarns zu beiden
Staaten war erst wenige Jahre zuvor, 1908, im Zuge der
erheblichen Belastungen ausgesetzt gewesen, die bereits damals leicht in einen Krieg hätten
münden können.
Ideologisch wurde dieser Nationalismus mit dem
begründet. Aber auch die
deutsche Bevölkerung im Deutschen Reich und in
versuchte, ihre Dominanz
gegen die anderen national gesinnten Völker zu behaupten.
Westeuropa
Die
hatten weite Teile der
unter sich in
aufgeteilt
(siehe
. Großbritannien, das über besonders viele Kolonien in
und
verfügte, war die führende
die sich seit Beginn des Jahrhunderts durch das
reichsdeutsche
herausgefordert fühlte. Letzteres führte aus Sicht einiger
zum Anwachsen der Spannungen im letzten Vorkriegsjahrzehnt.
Das europäische Bündnissystem um 1900 und 1910
In Europa hatten sich zwei Blöcke herausgebildet. Auf der einen Seite die Mittelmächte:
Deutsches Reich und Österreich-Ungarn (verbündet mit
das sich aber zunächst aus
dem Krieg heraushalten wollte, und dem
. Auf der anderen Seite stand
der russisch-französische
der durch jeweilige Ententen mit
zur
verbunden war.
Alle drei Staaten waren in Konflikt mit dem Deutschen Reich geraten. Die Seemacht
Großbritannien fühlte sich vom Aufbau einer deutschen Kriegsflotte herausgefordert („
). In Frankreich verspürten die französischen Nationalisten noch immer
Rachegelüste wegen ihrer Niederlage im
von 1870/71. Die
Beziehungen Russlands zum Deutschen Reich hatten sich seit dem
verschlechtert, bei dem sich das Zarenreich um seine Gebietsansprüche aus dem zuvor
gewonnenen Krieg am Balkan gegen das Osmanische Reich durch
geprellt fühlte.
Der 1887 zwischen dem Deutschen Reich und Russland abgeschlossene
wurde 1890 vom neuen Deutschen
nicht
erneuert.
Damit führte das Deutsche Reich zwei „
: „einen Weltkonflikt mit England […]
und einen europäischen Konflikt mit Frankreich und Russland um die kontinentale
Vorherrschaft.
Die tatsächliche Kriegskonstellation in den Vorkriegsgrenzen
Die
war bei Beginn des Krieges in einer besseren Ausgangslage als die Mittelmächte.
Sie verfügte über mehr
(auch aus ihren Kolonien), größere
und
hatte größere Reserven an Kriegsmaterial. Auch an Waffentypen, insbesondere schwerer
mangelte es den westlichen Alliierten nicht. Aufgrund von mangelnder
Organisation konnte die Entente ihre personelle und materielle Überlegenheit zu Beginn des
Krieges jedoch nicht entfalten.
Wie die Tabelle zeigt, hatten die verbündeten Mittelmächte, insbesondere Österreich-Ungarn,
vergleichsweise kaum finanzielle Belastungen für ihre Armeen in den vorhergehenden Jahren
in Kauf genommen und waren auf einen europäischen Krieg entsprechend schlecht
vorbereitet. Der Organisationsgrad der deutschen Armee, sowie Bewaffnung und
waren teilweise allerdings besser und ausgeprägter als bei der Entente. Die für den Transport
der Truppen und den Nachschub erforderliche Logistik war vorhanden und wurde zudem
durch ein gut funktionierendes
unterstützt.
Eine weitere militärische Ausgangsposition von ganz anderer Qualität, die von den führenden
Militärs beider Seiten lange nicht verstanden wurde, basierte auf der Entwicklung des
das um 1861 erfunden worden war und mittlerweile in alle Heere Einzug
gehalten hatte. Maschinengewehre erhöhen auf einem Schlachtfeld die Möglichkeiten der
verteidigenden Seite und erschweren somit Angriffsschlachten und -kriege. Ihr Einsatz kann
daher die Überlegenheit einer Seite kompensieren, indem ein vernichtender Angriffsfeldzug
unmöglich wird. Die lang andauernde mangelnde Einsicht in diese grundlegende Änderung
der strategischen Situation war eine bedeutsame Ursache für die enormen Verluste, die auf
den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges zu verzeichnen waren. Andere Neuerungen waren
der Stacheldraht, elektrische Scheinwerfer zur Gefechtsfeldbeleuchtung und das eher
unbewegliche Telefon zur Gefechtsführung. Alle diese Entwicklungen waren wie der
Grabenkrieg im kurz zurückliegenden
1904/1905 eingesetzt
worden, ohne dass sie von den europäischen Generalstäben ausreichend berücksichtigt
worden wären.
Insgesamt war keiner der Blöcke auf einen langen Krieg eingestellt, beispielsweise war
Winterbekleidung für die Soldaten nicht vorgesehen. Die Führungen gingen davon aus, einen
kurzen Krieg zu führen und diesen noch 1914 erfolgreich beenden zu können.
Im Gegensatz zu den Heeren in Frankreich und Deutschland war die
bis
dahin keine Massenarmee und es existierte auch keine
Es gab lediglich neun
reguläre Divisionen. Die britischen
wurden in einem Rotationssystem in der
Heimat oder in den
eingesetzt. Die Hauptteilstreitkraft war bis dahin die
Deutsches Reich
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges überwog im Deutschen Reich noch die Auffassung, der
Krieg habe bloßen Verteidigungscharakter. Ausgelöst durch die raschen Erfolge der Armee im
Westfeldzug wurden bald zum Teil fantastische Annexionsprojekte formuliert
Dabei trat das
überwiegend kommerziell dominierte Vorkriegsziel, nämlich die koloniale Expansion des
Deutschen Reiches in Übersee und Vorderasien, zugunsten einer allgemeinen
Machterweiterung in Europa zurück, denn durch die Mittellage in Europa fühlte sich das
Deutsche Reich bedroht. Durch Annexionen in Ost und West in zum Teil extremer
Größenordnung wollte man die gefährdete
des Deutschen Reiches auf
dem europäischen Festland für alle Zukunft sichern
hatte am 9. September 1914 in seinem „
die Kriegsziele festgelegt. Deutschland wollte seine seit der Reichseinigung stark gewachsene
Machtstellung sichern und seine Ansprüche auf eine Weltpolitik geltend machen.
Kriegsziele waren im Einzelnen:
1. Abtretung des Erzbeckens von
sowie die wirtschaftliche Abhängigkeit
Frankreichs von Deutschland.
2. Militärisch-politische und wirtschaftliche Kontrolle
durch Annexion von
und
sowie der
Küste.
3. Luxemburg wird deutscher Bundesstaat.
4. Eine wirtschaftliche Einheit
unter deutscher Führung.
5. Vergrößerung des Kolonialbesitzes in Afrika.
6. Holland sollte in ein engeres Verhältnis zum Deutschen Reich gebracht werden.
Nachdem in der Euphorie der ersten Kriegswochen viele, meist unrealistische Kriegsziele
aufgestellt worden waren, verbot Bethmann Hollweg Ende 1914 aus Rücksicht auf das
neutrale Ausland und die deutsche Arbeiterschaft die öffentliche Kriegszieldebatte. Diese
Beschränkung wirkte allerdings nur in sehr geringem Maße und wurde auf Betreiben der
3.
auch wegen der psychologischen Mobilisierung der kriegsmüden
Bevölkerung, aufgehoben.
Das Herzstück der deutschen Kriegszielpolitik im Westen war stets Belgien. Seit dem
Septemberprogramm rückte keiner der politisch Verantwortlichen von der Forderung nach
Beherrschung Belgiens als Vasallenstaat neben möglichst großen direkten Annexionen ab.
Zweites zentrales Kriegsziel war die mehr oder weniger direkte Beherrschung Polens, neben
der Annexion eines je nach Herkunft des Konzeptes unterschiedlich breiten Grenzstreifens.
Im Rahmen der Randstaatenpolitik Deutschlands – der Zurückdrängung Russlands und der
Schaffung einer Zone von
von
bis zur
– lag der Schwerpunkt
deutschen Expansionsstrebens im Osten vor allem im
Gebietserweiterungen in
und
wurden von Vertretern aller weltanschaulichen Richtungen in fast allen
Fällen verlangt.
Das deutsche Kriegsziel „
wurde besonders hartnäckig verfolgt. Ein Vorschlag
von
dem
des
der im August und
September 1914 ein konkretes Mittelafrika-Projekt entwarf, war die Verteilung der
afrikanischen Kolonien Frankreichs, Belgiens und
den Bethmann Hollweg
schließlich in sein Septemberprogramm einschloss
Die annexionistische Propaganda erfasste nicht alle Bevölkerungskreise, sondern
hauptsächlich industrielle und intellektuelle Schichten. In der zweiten Hälfte des Krieges war
die sozialdemokratische Parole eines Friedens ohne Annexionen, vor allem unter den
Soldaten, sehr populär.
Der
am 3. März 1918 mit
sah vor, dass Polen,
Litauen, Estland und
aus Russland ausschieden und auch die Ukraine und Finnland
unabhängig wurden.
Einen Höhepunkt der deutschen Kriegszielpläne, mit ausgedehnten Annexionsgebieten und
Einflusssphären im Osten und Südosten, bildete das Jahr 1918, zwischen dem Frieden mit
Sowjetrussland und der Niederlage der Mittelmächte. Während den Verhandlungen zu den
Zusätzen des Brest-Litowsker Friedensvertrags vom Sommer 1918 versuchte insbesondere
die Gebiete Livland, Estland, die
das Gebiet der
und
als Brücke zum
das Kaukasusgebiet selbst, das Gebiet der
das
Gebiet der
Kosaken und ferner
und
als deutsche
Einflusssphäre zu sichern. Dies geschah teilweise gegen den Willen, teilweise mit Duldung
der Reichsleitung.
entwickelte den Plan, Russland nach Abtretung Polens, der
Ostseeprovinzen und des Kaukasus in vier unabhängige Zarentümer, die Ukraine, den
Südostbund, als antibolschewistisches Gebiet zwischen der Ukraine und dem
in Zentralrussland und
zu teilen. Diese Form der Beherrschung ergäbe eine
Brücke nach Zentralasien zur Bedrohung der englischen Stellung in
Die Zusatzverträge zum Brest-Litowsker Frieden vom 27. August 1918 stellten zwar einen
neuen Höhepunkt der Demütigung Russlands dar, setzten aber gleichzeitig diesen noch viel
weitergehenden Annexionsplänen ein vorläufiges Ende.
Die russischen Randstaaten von
bis
waren zwar nicht direkt annektiert worden, befanden sich aber in enger
wirtschaftlicher und militärischer Abhängigkeit vom Deutschen Reich.
Die Frage, die damals in der deutschen Führung diskutiert wurde, war aber auch, ob sich ein
deutsch beherrschtes Mitteleuropa in einem zukünftigen Krieg gegen die zwei größten
Seemächte Großbritannien und die USA durchsetzen könnte. Schließlich besaßen die beiden
Weltmächte praktisch den unbegrenzten Zugriff auf das globale wirtschaftliche Potential mit
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1. Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in
dem
und
geführt und forderte rund 17 Millionen Menschenleben.
Der
wurde zunächst zwischen den
dem
und
auf der einen Seite und den
Mächten,
und
sowie
auf der anderen Seite ausgetragen.
Wider Willen kamen
und
als Opfer hinzu, in welche die
ungeachtet deren
nach dem Konzept des
einmarschierten. Im Verlauf des
wurden die Mittelmächte durch das
und
verstärkt, während auf alliierter Seite unter anderem
und die
in den Krieg eintraten. Im Ersten Weltkrieg
entluden sich die machtpolitischen Gegensätze der europäischen
die zu einer
enormen Aufrüstung geführt hatten. Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten und
deren Kolonien, in denen insgesamt 1,35 Milliarden Menschen lebten, also etwa drei Viertel
der damaligen Erdbevölkerung, im Kriegszustand. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste
Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen
Historikern als die „
.
Der Krieg begann am 28. Juli 1914 mit der
Österreich-Ungarns an Serbien.
Am 30. Juli befahl Russland die
zur Unterstützung Serbiens.
Daraufhin erklärte das Deutsche Reich als Bündnispartner Österreich-Ungarns Russland am
1. August den Krieg. Am Abend des selben Tages überschritten russische Kavallerie-
Abteilungen die ostpreußische Grenze.
Vorausgegangen war das
am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-
ungarische
und seine Ehefrau
ermordet worden waren
und hinter dem die Mitglieder der
serbischen
„
vermutet wurden. In einem faktisch unannehmbaren Ultimatum vom 23. Juli 1914 verlangte
die österreichisch-ungarische Regierung Genugtuung von der serbischen Regierung, indem
sie u. a. forderte, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom
28. Juni einzuleiten und von der
Regierung delegierte Organe an den bezüglichen
Erhebungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung
ihrer Souveränität ab, obwohl sie die übrigen harten Forderungen des Ultimatums akzeptierte.
Die darauf folgende Kriegserklärung aktivierte eine Reihe von
was binnen
kurzem zum Weltkrieg führte.
Manche Nachbetrachter sehen die Kriegsbegeisterung, die anfangs in den intellektuellen
Schichten vieler Ländern vorherrschte, letztlich als Resultat der im
des frühen
20. Jahrhunderts weit verbreiteten Ansicht, der Krieg könne die aufkeimenden nationalen und
sozialen Konflikte sowie die gegensätzlichen Machtinteressen der verschiedenen
Herrscherhäuser und ihrer Reiche lösen. Der Verlauf des Ersten Weltkrieges dokumentiert
zudem die Unfähigkeit der europäischen Führungsschichten, militärische Neuerungen und
soziale Spannungen entsprechend zu erkennen oder zu akzeptieren (vergleiche auch
.
Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit massivem Materialeinsatz
und mit
(
geführt wurde. Die
Fronten bewegten sich, vor allem im Westen, dennoch kaum, zum Teil, weil der modernen
Technik die alten Militärstrategien gegenüber standen. Im endlosen
rieben sich
die Truppen gegenseitig auf. Insbesondere auf den Schlachtfeldern vor
und in
fielen auf beiden Seiten Hunderttausende von
ohne dass sich etwas an der
militärischen Lage änderte. Auch deswegen stellt sich der Erste Weltkrieg als ein Krieg dar,
der an Grauen alles bis dahin Bekannte übertraf.
Mittel- und Osteuropa
An der Schwelle des 20. Jahrhunderts gab es in
und
wesentlich weniger
Staaten als heute. Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und Russland teilten sich das
Gebiet im Wesentlichen untereinander auf.
Im Südosten Europas lag das ebenfalls Großmachtspolitik treibende Osmanische Reich.
Kleinere Staaten gab es nur auf dem
der in den Jahrzehnten zuvor wegen der
der dortigen Völker und dem Aneinandergrenzen der
expansiven europäischen Mächte mit dem Osmanischen Reich in dieser Region ein ständiger
Unruheherd gewesen war. Im Deutschen Reich, Russland und Österreich-Ungarn, die
sämtlich
regiert wurden und nur mehr oder weniger machtlose
hatten, gab es zahlreiche ethnische
die zumeist nach nationaler Unabhängigkeit
strebten.
Im 19. Jahrhundert waren unter anderem in
und
entsprechende nationalistische
Aufstände unterdrückt worden. Besonders im
Österreich-Ungarn „brodelte“ es
erheblich zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Zudem stand die österreichisch-
ungarische Monarchie im krassen Gegensatz zum russischen Zarenreich, das sich als Sprecher
der
unter „
Herrschaft“ sah und als Schutzmacht des
(unabhängigen)
auftrat. Das Verhältnis Österreich-Ungarns zu beiden
Staaten war erst wenige Jahre zuvor, 1908, im Zuge der
erheblichen Belastungen ausgesetzt gewesen, die bereits damals leicht in einen Krieg hätten
münden können.
Ideologisch wurde dieser Nationalismus mit dem
begründet. Aber auch die
deutsche Bevölkerung im Deutschen Reich und in
versuchte, ihre Dominanz
gegen die anderen national gesinnten Völker zu behaupten.
Westeuropa
Die
hatten weite Teile der
unter sich in
aufgeteilt
(siehe
. Großbritannien, das über besonders viele Kolonien in
und
verfügte, war die führende
die sich seit Beginn des Jahrhunderts durch das
reichsdeutsche
herausgefordert fühlte. Letzteres führte aus Sicht einiger
zum Anwachsen der Spannungen im letzten Vorkriegsjahrzehnt.
Das europäische Bündnissystem um 1900 und 1910
In Europa hatten sich zwei Blöcke herausgebildet. Auf der einen Seite die Mittelmächte:
Deutsches Reich und Österreich-Ungarn (verbündet mit
das sich aber zunächst aus
dem Krieg heraushalten wollte, und dem
. Auf der anderen Seite stand
der russisch-französische
der durch jeweilige Ententen mit
zur
verbunden war.
Alle drei Staaten waren in Konflikt mit dem Deutschen Reich geraten. Die Seemacht
Großbritannien fühlte sich vom Aufbau einer deutschen Kriegsflotte herausgefordert („
). In Frankreich verspürten die französischen Nationalisten noch immer
Rachegelüste wegen ihrer Niederlage im
von 1870/71. Die
Beziehungen Russlands zum Deutschen Reich hatten sich seit dem
verschlechtert, bei dem sich das Zarenreich um seine Gebietsansprüche aus dem zuvor
gewonnenen Krieg am Balkan gegen das Osmanische Reich durch
geprellt fühlte.
Der 1887 zwischen dem Deutschen Reich und Russland abgeschlossene
wurde 1890 vom neuen Deutschen
nicht
erneuert.
Damit führte das Deutsche Reich zwei „
: „einen Weltkonflikt mit England […]
und einen europäischen Konflikt mit Frankreich und Russland um die kontinentale
Vorherrschaft.
Die tatsächliche Kriegskonstellation in den Vorkriegsgrenzen
Die
war bei Beginn des Krieges in einer besseren Ausgangslage als die Mittelmächte.
Sie verfügte über mehr
(auch aus ihren Kolonien), größere
und
hatte größere Reserven an Kriegsmaterial. Auch an Waffentypen, insbesondere schwerer
mangelte es den westlichen Alliierten nicht. Aufgrund von mangelnder
Organisation konnte die Entente ihre personelle und materielle Überlegenheit zu Beginn des
Krieges jedoch nicht entfalten.
Wie die Tabelle zeigt, hatten die verbündeten Mittelmächte, insbesondere Österreich-Ungarn,
vergleichsweise kaum finanzielle Belastungen für ihre Armeen in den vorhergehenden Jahren
in Kauf genommen und waren auf einen europäischen Krieg entsprechend schlecht
vorbereitet. Der Organisationsgrad der deutschen Armee, sowie Bewaffnung und
waren teilweise allerdings besser und ausgeprägter als bei der Entente. Die für den Transport
der Truppen und den Nachschub erforderliche Logistik war vorhanden und wurde zudem
durch ein gut funktionierendes
unterstützt.
Eine weitere militärische Ausgangsposition von ganz anderer Qualität, die von den führenden
Militärs beider Seiten lange nicht verstanden wurde, basierte auf der Entwicklung des
das um 1861 erfunden worden war und mittlerweile in alle Heere Einzug
gehalten hatte. Maschinengewehre erhöhen auf einem Schlachtfeld die Möglichkeiten der
verteidigenden Seite und erschweren somit Angriffsschlachten und -kriege. Ihr Einsatz kann
daher die Überlegenheit einer Seite kompensieren, indem ein vernichtender Angriffsfeldzug
unmöglich wird. Die lang andauernde mangelnde Einsicht in diese grundlegende Änderung
der strategischen Situation war eine bedeutsame Ursache für die enormen Verluste, die auf
den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges zu verzeichnen waren. Andere Neuerungen waren
der Stacheldraht, elektrische Scheinwerfer zur Gefechtsfeldbeleuchtung und das eher
unbewegliche Telefon zur Gefechtsführung. Alle diese Entwicklungen waren wie der
Grabenkrieg im kurz zurückliegenden
1904/1905 eingesetzt
worden, ohne dass sie von den europäischen Generalstäben ausreichend berücksichtigt
worden wären.
Insgesamt war keiner der Blöcke auf einen langen Krieg eingestellt, beispielsweise war
Winterbekleidung für die Soldaten nicht vorgesehen. Die Führungen gingen davon aus, einen
kurzen Krieg zu führen und diesen noch 1914 erfolgreich beenden zu können.
Im Gegensatz zu den Heeren in Frankreich und Deutschland war die
bis
dahin keine Massenarmee und es existierte auch keine
Es gab lediglich neun
reguläre Divisionen. Die britischen
wurden in einem Rotationssystem in der
Heimat oder in den
eingesetzt. Die Hauptteilstreitkraft war bis dahin die
Deutsches Reich
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges überwog im Deutschen Reich noch die Auffassung, der
Krieg habe bloßen Verteidigungscharakter. Ausgelöst durch die raschen Erfolge der Armee im
Westfeldzug wurden bald zum Teil fantastische Annexionsprojekte formuliert
Dabei trat das
überwiegend kommerziell dominierte Vorkriegsziel, nämlich die koloniale Expansion des
Deutschen Reiches in Übersee und Vorderasien, zugunsten einer allgemeinen
Machterweiterung in Europa zurück, denn durch die Mittellage in Europa fühlte sich das
Deutsche Reich bedroht. Durch Annexionen in Ost und West in zum Teil extremer
Größenordnung wollte man die gefährdete
des Deutschen Reiches auf
dem europäischen Festland für alle Zukunft sichern
hatte am 9. September 1914 in seinem „
die Kriegsziele festgelegt. Deutschland wollte seine seit der Reichseinigung stark gewachsene
Machtstellung sichern und seine Ansprüche auf eine Weltpolitik geltend machen.
Kriegsziele waren im Einzelnen:
1. Abtretung des Erzbeckens von
sowie die wirtschaftliche Abhängigkeit
Frankreichs von Deutschland.
2. Militärisch-politische und wirtschaftliche Kontrolle
durch Annexion von
und
sowie der
Küste.
3. Luxemburg wird deutscher Bundesstaat.
4. Eine wirtschaftliche Einheit
unter deutscher Führung.
5. Vergrößerung des Kolonialbesitzes in Afrika.
6. Holland sollte in ein engeres Verhältnis zum Deutschen Reich gebracht werden.
Nachdem in der Euphorie der ersten Kriegswochen viele, meist unrealistische Kriegsziele
aufgestellt worden waren, verbot Bethmann Hollweg Ende 1914 aus Rücksicht auf das
neutrale Ausland und die deutsche Arbeiterschaft die öffentliche Kriegszieldebatte. Diese
Beschränkung wirkte allerdings nur in sehr geringem Maße und wurde auf Betreiben der
3.
auch wegen der psychologischen Mobilisierung der kriegsmüden
Bevölkerung, aufgehoben.
Das Herzstück der deutschen Kriegszielpolitik im Westen war stets Belgien. Seit dem
Septemberprogramm rückte keiner der politisch Verantwortlichen von der Forderung nach
Beherrschung Belgiens als Vasallenstaat neben möglichst großen direkten Annexionen ab.
Zweites zentrales Kriegsziel war die mehr oder weniger direkte Beherrschung Polens, neben
der Annexion eines je nach Herkunft des Konzeptes unterschiedlich breiten Grenzstreifens.
Im Rahmen der Randstaatenpolitik Deutschlands – der Zurückdrängung Russlands und der
Schaffung einer Zone von
von
bis zur
– lag der Schwerpunkt
deutschen Expansionsstrebens im Osten vor allem im
Gebietserweiterungen in
und
wurden von Vertretern aller weltanschaulichen Richtungen in fast allen
Fällen verlangt.
Das deutsche Kriegsziel „
wurde besonders hartnäckig verfolgt. Ein Vorschlag
von
dem
des
der im August und
September 1914 ein konkretes Mittelafrika-Projekt entwarf, war die Verteilung der
afrikanischen Kolonien Frankreichs, Belgiens und
den Bethmann Hollweg
schließlich in sein Septemberprogramm einschloss
Die annexionistische Propaganda erfasste nicht alle Bevölkerungskreise, sondern
hauptsächlich industrielle und intellektuelle Schichten. In der zweiten Hälfte des Krieges war
die sozialdemokratische Parole eines Friedens ohne Annexionen, vor allem unter den
Soldaten, sehr populär.
Der
am 3. März 1918 mit
sah vor, dass Polen,
Litauen, Estland und
aus Russland ausschieden und auch die Ukraine und Finnland
unabhängig wurden.
Einen Höhepunkt der deutschen Kriegszielpläne, mit ausgedehnten Annexionsgebieten und
Einflusssphären im Osten und Südosten, bildete das Jahr 1918, zwischen dem Frieden mit
Sowjetrussland und der Niederlage der Mittelmächte. Während den Verhandlungen zu den
Zusätzen des Brest-Litowsker Friedensvertrags vom Sommer 1918 versuchte insbesondere
die Gebiete Livland, Estland, die
das Gebiet der
und
als Brücke zum
das Kaukasusgebiet selbst, das Gebiet der
das
Gebiet der
Kosaken und ferner
und
als deutsche
Einflusssphäre zu sichern. Dies geschah teilweise gegen den Willen, teilweise mit Duldung
der Reichsleitung.
entwickelte den Plan, Russland nach Abtretung Polens, der
Ostseeprovinzen und des Kaukasus in vier unabhängige Zarentümer, die Ukraine, den
Südostbund, als antibolschewistisches Gebiet zwischen der Ukraine und dem
in Zentralrussland und
zu teilen. Diese Form der Beherrschung ergäbe eine
Brücke nach Zentralasien zur Bedrohung der englischen Stellung in
Die Zusatzverträge zum Brest-Litowsker Frieden vom 27. August 1918 stellten zwar einen
neuen Höhepunkt der Demütigung Russlands dar, setzten aber gleichzeitig diesen noch viel
weitergehenden Annexionsplänen ein vorläufiges Ende.
Die russischen Randstaaten von
bis
waren zwar nicht direkt annektiert worden, befanden sich aber in enger
wirtschaftlicher und militärischer Abhängigkeit vom Deutschen Reich.
Die Frage, die damals in der deutschen Führung diskutiert wurde, war aber auch, ob sich ein
deutsch beherrschtes Mitteleuropa in einem zukünftigen Krieg gegen die zwei größten
Seemächte Großbritannien und die USA durchsetzen könnte. Schließlich besaßen die beiden
Weltmächte praktisch den unbegrenzten Zugriff auf das globale wirtschaftliche Potential mit
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