Ernst Wiechert - Die Jerominkinder, Bücher-Książki

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//-->E R N S T W IE C H E R TDIE J E R O M I N - K I N D E RROMANVERLA GK U RT D ESC HVERLAG KURT DESCH MÜNCHEN WIEN BASELC opyright © 1945/1947 und 1949b y Verlag K urt Desch Gm bH , München, Wien, BaselUmschlag- und Einbandgestaltung: Christel Aumann, MünchenGesamtherstellung: W iener Verlag, W ienPrinted in Austria 1974ISBN 3-420-04530-1D IE JE R O M IN -K IN D E RUni G ott her ist schrecklicher G lanz.«(Hiob 37)IDie Frauen von Sowirog kehrten ,in ihr D orf zurück. Sie hattenzum Wochenmarkt in der Kreisstadt das wenige getragen, wassie im Haushalt erübrigt hatten: etwas Butter, etwas Sahne, einpaar Pfund Fische aus dem See. Und Gogun, der Fröhliche, der»Kranichräuber«, hatte in einem strohgefüllten Leiterwagen ihreFerkel hingefahren.Mit ihm hatten sie auch zurückkehren wollen, denn es warein zwei Meilen langer Weg. Aber der Fröhliche war schon umdie Mittagszeit betrunken gewesen. »Ihr Goldenen«, hatte er ge­sagt und sie der Reihe nach geküßt. »Noch ein Stündchen, ihrGoldenen. Ein einziges kleines Stündchen!« Und obwohl seineFrau ihn mit einem Stein, den sie in ihr rotes Taschentuch ge­bunden hatte, in den Rücken geschlagen hatte, »um ihm denNebel aus dem K opf zu treiben«, hatte er plötzlich auf beidenHänden vor aller Augen auf dem M arktplatz gestanden, hatte dieeisenbeschlagenen Absätze hoch in der Luft zusammengeschla­gen und dazu mit seiner hellen Stimme sein Lieblingslied gesun­gen: »Zigänuschka, Zigänuschka, Zigänuschka moija . . . «D a hatten sie sich abgewendet, weil sie den Text des Liedeskannten, und waren noch einmal durch die Straße mit den großenSchaufenstern gegangen. Sie hatten mit müden Augen auf dieSchätze geblickt, die dort, unerreichbar für sie, lagen, und nurGina, die junge Frau des Waldarbeiters Bojar, die ihr erstes Kinderwartete, war plötzlich mit einem zornigen Wort die Stein­treppe hinaufgeeilt und nach einer Weile mit einer Kinderklapperwieder zurückgekommen, einem zerbrechlichen, kostbaren Ding,hell wie Elfenbein, mit roten und blauen Blumen, die wieein wunderbarer Kranz um die Rundung liefen. Trotzig hattesie das Spielzeug in die Höhe gehalten, so daß die Blumen in derSonne wie lebendig glühten, indes ihr Kindermund schon wieim Weinen zuckte; aber als die alte höhnische Stimme der MutterKroll etwas von einer Krone sagte, die man nächstens den K ät­nerkindern auf das H aar setzen werde, hatte sie nur böse aufge­lacht und gesagt: »Besser vertan als vertrunken!«Als sie nach zwei Stunden wieder am M arkt angekommen wa­ren, hatte Gogun auf der Deichsel des Wagens gesessen wie aufeinem schmalen Sattel, die Peitsche in der Rechten, die Flaschein der Linken. »Noch ein halbes Stündchen, ihr Goldenen!« hatte7 [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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